Fühlmeditation

Ablauf:
Nach einer Herzraummeditation in der Gruppe werden wir zu zweit oder einzeln unsere Gefühlswelt direkt erforschen und uns befreien.
In der Partnerübung hast du Zeit zum Fühlen und Ausdrücken:
Was empfindest oder fühlst du jetzt gerade?
Zuerst spüren wir Körperempfindungen wie Wärme/Kühle, Druck, Kribbeln, Pulsieren und nehmen darunter entsprechende Gefühle wie Angst, Liebe, Ärger, Freude wahr.
Es geht um direktes Erfahren der Gefühle, nicht um mentale Geschichten.
Bewusstes Fühlen und liebevolles Annehmen führt zu einer Deprogrammierung von anerzogenen Konditionierungen und belastenden Glaubens- und Verhaltensmustern.
Indem ich durch die Hindernisse hindurch fühle, eröffnet sich darunter ein weiter Raum und ich falle in einen Frieden hinein,  in dem sich Freiheit und wahre Lebensfreude ausbreiten kann.

Erfahrungsbericht von Michèle
Erfahrungsbericht von Hanne

Kommentar von Sophie:
"Nach dem Workshop habe ich wieder unglaublich gut geschlafen, wie auch nach der Fühlmeditation bei dir, das ist wirklich eine ungeahnt tiefe und erholsame Qualität des Schlafs, sowas hab ich bisher noch nicht erlebt.. Danke dafür!"

Diese Fühlmeditation ist für Menschen gedacht, die dem Wahrnehmen ihrer Gefühle als Tor in die Freiheit wieder mehr Zeit schenken wollen.
Die Beschwernisse können sich dadurch oftmals auflösen, allein durch liebevolles Beachten und Annehmen aller hochkommenden Gefühle.
In den Gruppen lernst du, wie du dich selbst auch im Alltag begleiten kannst!

Meistens dominiert der Verstand in Begegnungen und die Kommunikation über Gefühle tritt in den Hintergrund.
Mit Gefühle fühlen meine ich nicht das Nachdenken über Gefühle, also die mentale Analyse, sondern das direkte, wertfreie Erfahren von Traurigkeit, Freude, Ärger…
Oft beginnt es mit der Wahrnehmung einer Körperempfindung wie Anspannung, Unruhe, Hitze, Energieströmen oder Druck.

Wenn wir diesen Phänomenen und den darunter liegenden Gefühlen unsere liebevolle Aufmerksamkeit schenken, können sich Beschwernisse schnell auflösen.
Es ist ähnlich wie wenn wir ein verstörtes Kind - unser inneres Kind - umarmen, trösten und unterstützen bei all seinen vielfältigen Gefühlen.

Die meisten von uns sind es gewohnt, unangenehme Gefühle zu verdrängen, zu kompensieren oder sie auszuagieren.
Wir alle kennen die Wirkung unseres in alten Zeiten sinnvoll angelegten Kleinhirns - auch Reptiliengehirn genannt - mit den unbewussten Reaktionen von „freeze, flight, fight“.
Diese Handlungen können uns jedoch nicht wirklich befreien. Erst mit unserem später entwickelten Großhirn sind wir in der Lage, (selbst-)bewusst zu agieren statt nur zu reagieren. Wenn uns also jemand verbal angreift, sollte also nicht sofort re-agiert werden, sondern ich halte inne, nehme in dieser Pause meinen Atem und meinen inneren Energiekörper bzw. meine Gefühle wahr - und agiere dann erst aus der Ganzheit heraus.

Viele Menschen wollen schwierige Gefühle wie Angst und Ärger vermeiden und suchen nach erfreulichen Gefühlen. Das ist natürlich verständlich, doch die vorher erwähnten Strategien von Unterdrücken oder Ausagieren negativer Emotionen lassen sie höchstens für kurze Zeit verschwinden. Dann tauchen sie in anderer Form wieder auf.
Wie also können wir sie wirklich auflösen bzw. transzendieren?
Dies geht nur dadurch, dass wir zu unserem inneren, wahren Wesen Kontakt finden, das uns unberührt von jeder Emotion hilfreich zur Seite steht.
Und das erreichen wir, indem wir uns der unmittelbaren Erfahrung öffnen durch bewusstes Wahrnehmen und liebevolles Annehmen der Gefühle, also durch direktes Beschäftigen mit körperlichem Spüren, geistigem Wahrnehmen und seelischem Fühlen.

Nachdenken darüber ist wie gesagt kontraproduktiv; damit ist auch gemeint, nicht zu analysieren und keine vergangenen oder zukünftigen Geschichten zu erzählen; das wäre die oberflächliche horizontale Ebene.
Für die Befreiung ist es unwichtig, warum, wie, wann und wo etwas geschehen ist. Konsequentes, wahrhaftiges Einlassen auf den Moment ist hier angesagt. Es ist Bereitschaft gefragt, nicht den Verstandesaktivitäten zu folgen, sondern still zu sein und die auftauchenden Gefühle in der Tiefe vollständig zu erfahren; das ist die vertikale Ebene.
Es geht also nicht um verändern oder wegmachen wollen, sondern um reines Wahrnehmen, was dann auf natürliche Weise von selbst zu Klärung, Befreiung und Wohlgefühl führt.
Das Kämpfen gegen etwas hört auf. Statt dessen betreten wir einen weiten, stillen Raum, der hinter oder unter Gedanken, Gefühlen und Geschichten zu finden ist - wonach wir eigentlich gesucht haben.

So entdecke ich, dass ich in Wahrheit frei bin und erfahre tiefen Frieden. Daraus wiederum kann echte Lebensfreude entstehen und ich gehe verbunden mit Körper, Seele, Geist authentisch in liebevolle Beziehung mit mir selbst und der Welt.

Die Fühlmeditation beinhaltet also gleichzeitig eine Form der vertieften Persönlichkeitsklärung wie auch eine Meditationsform, die uns zu unserem wahren, freien Wesen führen möchte.

Anmerkung:
Der Kongress e-motion beschreibt, wieso Menschen immer wieder erkranken, obwohl sie gesund leben. Sie gehen regelmäßig zum Yoga und Sport, meditieren und achten auf ihre Ernährung, doch es findet keine wirkliche Veränderung statt. Emotionen haben einen viel größeren Einfluss auf unsere Gesundheit als bis jetzt angenommen: 90 Prozent unserer Krankheiten und Schmerzen entstehen durch emotionale, unaufgearbeitete Altlasten unseres bisherigen Lebens und verhindern wahre Freude und Freiheit.



Beispiel von mir für den Weg des bewussten Fühlens und Hingebens:

Ich sitze mal wieder ´auf heißen Kohlen´, bin ungeduldig, weil ich keine Lösung finde. Ich merke, es geht weniger um das Thema, die Geschichte, als um die emotionale Struktur des Nicht-Warten-Könnens, bis etwas reif ist! Mein wollendes Ego, das schnell ein Ergebnis möchte, kommt mir mal wieder in die Quere. Dabei weiß ich doch eigentlich, dass „gut Ding Weile haben will“ ; ich kann nicht am Grashalm ziehen, damit er schneller wächst  Außerdem könnte der Prozess an sich doch auch interessant sein und liebevoll begleitet werden…
In der nachfolgenden Stille Meditation nehme ich deutlich diese Unruhe 
in mir und eine energetisch drückende Blockierung im rechten Rückenbereich in der Herzgegend wahr – sie bewegt sich langsam in die rechte Schulter hinein – weiter in die rechte Kopfhälfte hinein – und tritt schließlich als Tränenflüssigkeit aus meinem rechten Auge heraus. Danach fühle ich mich sowohl energetisch als auch emotional viel leichter! Dieses wahrnehmende Spüren und Fühlen braucht Zeit und Geduld und befreit mich in diesem Fall von Ungeduld und Stress.

Ein anderes Beispiel:

Ich fühle mich alleine -
ich halte inne -
ich nehme es an durch fühlendes Wahrnehmen -
ich gebe es hin -
ich komme wieder mit dem göttlichen Feld in Kontakt -
All-ein-Sein ist da 🙂

Diesen Weg kann ich mit allen Gefühlen durchgehen.

>