Schöpfung wahrnehmen und genießen

Schöpfung wahrnehmen und genießen

Ich wache 3 Uhr morgens mit einem Einfall auf: Warum sollte es nach meinem körperlichen Tod schlimmer werden als jetzt?!
Wenn es mir jetzt mehr oder weniger gut geht und das Vertrauen in die göttliche Führung mehr oder weniger da ist – warum dann Angst haben vor einem Rückfall nach dem Tod?
Die kleinen Tode haben mich immer nur weiter geöffnet für die großartige Weite und Liebe Gottes. Das bewusste Verkosten dieser Weite und Liebe in und mit allen Dingen und Sinnen – also der Schöpfung – ist ja schon Gott.
Das Hingeben/Loslassen der Hindernisse, Blockierungen, Schatten und dem Unwohlsein davor öffnet mich nur noch weiter für die Schönheit und das Genießen der Schöpfung.
Warum also dieser Irrtum von Genussfeindlichkeit? Der ist wohl aus der Angst vor Abhängigkeit entstanden.
Dabei machen mich die Hindernisse auf dem Weg wie Stress, Enge und Druck ja schon auf einen Irrtum aufmerksam und wollen mich wieder in die Weite und Langsamkeit hinein führen; eigentlich sehr clever.
Also am besten gleich mutig sein und die weite Präsenz, den liebevollen Raum mit in alle Sinne hinein nehmen; dann kann nichts schief gehen. Im Gegenteil: Gott wird nur noch stärker Er-lebt 🙂
L(i)eben und das Leben genießen durch Verlangsamung, Entschleunigung und bewusstes Ausdehnen der Sinne; im Hier und Jetzt die Weite in allem wahrnehmen; Zeit und Raum geben:
dem Hören lauschen
das Sehen vertiefen
das Schmecken verkosten
das Riechen hineinlassen
das Fühlen empfinden
Ich lerne dadurch zu erkennen, was mir wirklich gut tut und erfahre den sechsten Sinn, der intuitiv, nach innen gerichtet und ganzheitlich ausgerichtet ist. Ich lege das Ruder aus der Hand und überlasse mich der göttlichen Strömung. Das Ruder übernimmt jetzt die unfehlbare Intelligenz des Universums, des wahren Wesens in die Schöpfung hinein.

Am nächsten Morgen wache ich – wieder um 3 Uhr morgens – mit einer Unklarheit auf:
Wie sieht mein Weg denn jetzt aus?
Ich schlage intuitiv Worte von Mutter Meera auf:
„Dualität besteht, bis wir im Göttlichen aufgehen. Dann gibt es nur noch das Eine. Der Vorgang verläuft langsam, damit wir einen wachsenden Geschmack vom Göttlichen haben können. Wenn es nicht langsam geht, kann es der Körper nicht fühlen; wenn wir es aber nicht fühlen, wächst die Hingabe nicht, die wir für unsere Umwandlung brauchen. Wenn wir die vollständige Verwirklichung erlangen, geht jeder Aspekt von uns in das Göttliche ein.“ Welch wunderbare Worte!
Ich fühle mich mal wieder bestätigt, mir meine Liebe, die Weite und Genießen beinhaltet, bis ins Detail zu erlauben, das heißt liebevolle Hinwendung und Aufmerksamkeit in Demut in jede Einzelheit hinein zu geben, das heißt auch starke Verlangsamung jeder Aktivität – darin aufgehen, jedes Detail wertschätzen:
kleine Bewegungen, dieses Schreiben hier, mein Bett machen, essen, duschen, Wasser ins Glas füllen, den Stecker in die Steckdose stecken, Brille aufsetzen… – in dieser Art alles liebevoll, bewusst und langsam ausführen – mich wirklich von jeder Einzelheit zur nächsten, von jedem Moment zum nächsten, führen lassen – mir Zeit geben. Damit wird mein konditioniertes Stressmuster „mach schnell“ außer Kraft gesetzt.
Das kann bedeuten, dass ich äußerlich wenig schaffe, aber innerlich wachse ich, dehne mich aus!
Das bedeutet auch, mich zu trauen, den Mut aufzubringen, dem Mainstream nicht zu folgen. Das bedeutet Meditation in Aktion, im Lebendigsein im Körper, im Alltag, im Spüren, Fühlen und Bewegen, einfach liebevolles Gewahrsein in allem.
Es kommen natürliche, spontane Impulse für Bewegungen, die intelligent sind und dem Wohlgefühl dienen. Ich nehme z.B. wahr, wann gelesen werden will, wann geschrieben werden will und dabei signalisiert mir mein Körper, wie ich das Buch halten soll, um eine entspannte Haltung einzunehmen, wann auf eine entspannte Atmung geachtet werden will, wann inne gehalten werden will usw.
Ich erfreue mich an meiner Körperintelligenz und erlebe nach erneutem Schlaf einen angenehmen Tag 🙂

>